Autor: SchoensteKind (Seite 3 von 3)

50 Cent – The Final Lap 2023

Ich hätte mir nie vorstellen können wegen einem Konzert in eine andere Stadt zu fahren. Nur wegen einem Konzert. Wer nicht in Nürnberg auftritt hat es nicht verdient mein Geld und meine Zeit zu bekommen. Dann kam die Ankündigung um die Ecke das 50 Cent seine vermutlich letzte Tour nach Deutschland bringt. Die Ticketpreise sind aber hoch, das ist eine Menge Geld für drei Stunden Musik. Die Entscheidung nahm mir am Ende meine Frau ab, die mir einfach ein Ticket kaufte.

Und so wurde an dem Tag ein paar Überstunden abgebaut, immerhin sollte es direkt nach dem Konzert zurück gehen, da die Frau das Auto für die Arbeit benötigt. Bahnfahren war keine Option, da es einfach ungewiss war wann das Konzert zu Ende war und ich auch nicht früher gehen wollte, immerhin war das eine Menge Geld.

Die Kinder in die Schule verfrachtet und dann ging es nochmal schlafen. Mit genug Zeit im Gepäck ging es also auf die A9 Richtung München. Das Wetter war anfangs beschissen, besserte sich aber und so wurde entspannt mit dem Tempomat auf der rechten Spur die 160km runtergebügelt.

Das Auto wurde an der Parkharfe abgestellt und das Ticket direkt bezahlt, damit das verlassen später schneller erfolgen kann. Kurz nach offiziellem Einlass stand ich dann vor der Olympiahalle. Die Front Row war bereits voll, ich habe dann mal die Halle abgecheckt was man in Sachen Essen und Trinken zu bieten hatte.

Nachdem ein Vermögen für eine okaye Pinsa und eine Cola ausgegeben wurde, ging es die Treppen runter zum Stehbereich. Danach stand ich mir die Beine in den Bauch.

Irgendwann ging es dann endlich los, der DJ heizte die Halle mit ein paar Klassikern an bevor Jeremih den Abend offiziell eröffnete. Ich kannte ihn nicht und konnte auch wenig mit ihm anfangen. Nach einer weiteren Pause kam dann der Supportact.

Schon ein Luxus das Busta Rhymes der Supportact ist. Das war ein kleines Konzert von ihm, wie immer unterstützt von Spliff Star. Die ganzen Klassiker wurden gespielt, es wurde viel mit dem Publikum interagiert. Da hatte sich das Eintrittsgeld schon fast gelohnt.

Nach einer weiteren Pause kam er dann endlich. 20 Jahre nach dem Album, das meine Jugend begleitet hat, kam 50 Cent auf die Bühne und die Halle ist ausgerastet. Unterstützt wurde er von Tony Yayo und Uncle Murda, immer wieder kamen Tänzerinnen dazu, das Bühnenbild war eine Wucht. Das ist einfach Megastar-Shit.

Und er spielte jeden Klassiker. In da Club, P.I.M.P., Ayo Technology, besonders ausgerastet bin ich bei Many Men, ein Lied was bei mir seit 20 Jahren bei mir rotiert. Jeder HipHop Head kam auf seine Kosten, ich habe noch kein Konzert mit so einem breiten Grinsen verlassen. Ich war echt überwältigt.

Das war bis jetzt das beste Konzert in meinem Leben.

Aber ich hatte ja noch den Nachhauseweg zu bewältigen. Erstmal mit der Meute zum Auto gelaufen, dort lachend an denen vorbei die noch ihr Parkticket zahlen mussten. Im Auto dann erstmal versucht klar zu kommen. Ich habe 50 freaking Cent erlebt.

Es dauerte gefühlt eine Ewigkeit bis ich den Parkplatz verlassen konnte. Eine weitere Ewigkeit dauerte es das Areal um die Olympiahalle zu verlassen und Richtung Autobahn zu kommen. Dort war wie zu erwarten wenig los, auch hier ging es wieder entspannt mit Tempomat auf der rechten Spur in die Heimat.

In Nürnberg angekommen gab es noch 3 Chickenburger und gegen 2 war ich zuhause. An Schlaf war nicht zu denken, also blieb ich bis in die Morgenstunden wach da am nächsten Tag ein weiteres Konzert anstand…

Disarstar – Rolex für Alle 2023

Es ist Wahltag in Bayern, der Rechtsruck geht auch hier weiter. Was gibt es da besseres als den Abend mit einem Konzert von Disarstar ausklingen zu lassen?

Da Nürnberg in Sachen ÖPNV ein Dorf ist und nach 20 Uhr die Bordsteine hochklappt, ging es mit dem Auto in den Hirsch. Dort um die Ecke abgeparkt ging es in die Schlange vor dem Einlass. Ich hatte ehrlich gesagt nicht mit so vielen Leuten gerechnet, ich wusste nicht wie „bekannt“ Disarstar war. Es hätte mich also nicht gewundert wenn neben mir nur noch 2-3 Leute da gewesen wären.

In einer gut gefüllten Halle ging es natürlich mit Verspätung los. Bereits mit dem ersten Track „Rolex für alle“ lief das Publikum heiß. Ich habe festgestellt das ich relativ textunsicher bin, Disarstar ist keiner der bei mir auf Dauerrepeat läuft. Man muss in der richtigen Stimmung sein für seine Musik, die von Themen wie Klassenkampf, Armut oder Polizeigewalt handelt. Alles Themen die man ansprechen muss, aber auch keine Musik die man hört wenn es einem „gut“ geht.

Somit genoss ich das Konzert im Stillen, habe aber die Energie des Raumes aufgenommen und mich wohl gefühlt. Den Abschluss lieferte „Siamo Tutti“, ein Lied das aufgrund des Beat bei mir mehr als 1x lief. Dort konnte ich dann auch meine Stimme für den Abend zerstören. Siamo Tutti Antifa.

Hört mehr Disarstar. Besucht seine Konzerte.

Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm

Kinder haben Phasen. Egal ob es Wachstum, Essen oder auch Favoriten sind. Ich dachte eigentlich die Paw Patrol Phase haben wir mit dem Verlassen des Kindergartens hinter uns gelassen, immerhin wurde das entsprechende Spielzeug nicht mehr angefasst oder beim zufälligen Flimmern im Fernseher (Rabeneltern, i know…) der Umschaltwunsch kommuniziert. Doch anscheinend wird auch in dem frühem Altern manchmal der Nostalgieknopf gedrückt und so wurde beim Betrachten der Kinowerbung im Fernseher (ja, fernsehen ist keine einmalige Sache) der Wunsch geäußert, den neusten Paw Patrol Film im Kino zu gucken.

Als Rabeneltern werden die Kinder natürlich verwöhnt und so wurde dieser Wunsch an einem Sonntag erfüllt. Wie bereits im Beitrag zu „Miraculous: Ladybug & Cat Noir – Der Film“ erwähnt mussten mal wieder die stillen Reserven angefasst werden, den ein Kinobesuch zu viert ist UNVERSCHÄMT teuer. Mit Eintritt, Getränke und Snacks ist man locker mal gefüllt einen grünen Schein los. Das Getränke dazu führen das Kinder auf Toilette müssen und somit gefüllt ein Drittel des Films verpassen, tja man denkt halt die Kinder werden größer aber diese Sache ändert sich nicht.

Als bewährter Paw Patrol Experte (immerhin den Großteil der bei Streamingplattformen verfügbaren Staffeln gesehen) war ist erstmal verwundert über den neuen Superhund. Um das zu verstehen hätte man den ersten Mighty Kinofilm sehen müssen, klingt im Nachgang auch logisch. Die Superhunde müssen Adventure City nach einem Meteoreinschlag retten. Mit diesem bekommen die Superhunde besondere Kräfte, von denen grade die kleinste im Team (Syke) profitiert. Typische Kinderunterhaltung eben. Am Ende gewinnen immer die Guten.

Alles in allem ein netter Film, meine sind mit sieben Jahren sicherlich zu alt dafür, aber für die Altersklasse 3 bis 5/6 ein tolles Erlebnis.

Miraculous: Ladybug & Cat Noir – Der Film

Es ist Sonntag. Die Kinder lassen sich nicht motivieren, haben aber Ansprüche. Der eine will Fußball spielen, die andere möchte Netflix gucken. Bei FCN läuft ein Fan-Fest, leider total vergessen sonst hätte man dort vorbei geschaut. Was macht man? Sonntag ist der einzige Tag an dem wir planbar etwas als Familie machen können. Allerdings gehen die Planung im Alltag unter.

Wir wollten doch mal wieder ins Kino. Seit Anfang Juli läuft da der neue Lady Bug Film, es war geplant diesen im Kino anzusehen. Wieso nicht also diesen Sonntag? Schnell die Zeiten gecheckt, die Vorstellung um 15:45 Uhr hört sich doch gut an.

Die Kinder gepackt, ab zum Cinecitta gefahren. Naja, „gefahren“. Die Straßenbahn fährt aktuell nicht zum Marientor. Also nur zum Bahnhof und den Rest laufen. Im Kino vier Karten gekauft. Die Plätze relativ nah am Ausgang, Kinder müssen häufiger auf Toilette. Snacks und Getränke gekauft, die Getränke der Kinder waren bereits zu Filmbeginn leer. Typisch.

Der Film? Wer die TV-Serie kennt, kennt die Charaktere. Der Film baut aber nicht auf bestehendes Wissen auf, sondern fängt nochmal von vorne an. Was sind die Miraculous, wie werden Marinette und Adrien zu Lady Bug und Cat Noir. Welchen Antrieb hat Hawk Moth für Chaos in Paris zu sorgen?

Untermalt von vielen Gesangseinlagen, auf die ich persönlich verzichten könnte, wurde ein Stand-Alone Film gemacht. Interessanter Ansatz. Am Ende gewinnen natürlich die guten. Anders als in der Serie verraten beide Superhelden am Ende ihre bürgerliche Identität. Schocker. Spoiler, verdammt.

Am Ende bleibt ein unterhaltsamer Kinderfilm, den man sich angucken kann. Gerne auch im Kino, wenn man den Dispo überziehen möchte oder grade sein Urlaubsgeld bekommen hat. Mein Gott ist das teuer als Familie.